Gesunde Ernährung ist ausgeglichene Ernährung. Davon hörst du ständig, aber was genau ausgeglichene Ernährung bedeutet, das wird nicht erklärt.
Wie können keine Regeln ausgeglichen sein?
Anders als bei Diäten werden dir im intuitiven Essen keine Vorschriften gemacht, was du wann zu essen hast. Und dir wird auch ganz bestimmt kein schlechtes Gewissen eingeredet, wenn du etwas isst, dass nach Nährwerttabelle nicht als “gesund” bezeichnet würde.
Viel wichtiger ist es, dass du deine Nahrungswahl auf deine Bedürfnisse abstimmst, wie du es in dem Moment benötigst. Sobald du mit deinem Körper im Vertrauen bist und wirklich auf deine Hunger- und Sättigungssignale hörst, wirst du die Furcht vor den “verbotenen” Lebensmitteln verlieren, denn auch diese sind jederzeit erlaubt. Der Unterschied, dein Verlangen danach wird wahrscheinlich gar nicht mehr so groß sein.
Jede Mahlzeit wird nicht immer alle Kategorien an Lebensmitteln abdecken. Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette sind nicht immer in gleicher Menge auf deinem Teller. Damit zeigst du, dass du auf deine Bedürfnisse achtest.
Noch wichtiger als die richtige Lebensmittelwahl ist allerdings die Beziehung, die du zu deinem Essen entwickelst. Wenn du immer noch in der Schwarz-Weiß-Falle steckst, wirst du nicht gut auf dich achten können. Wenn du Verbote weiterhin im Hinterkopf hast und noch keinen Frieden mit allen Lebensmitteln geschlossen hast, dann wirst du die wichtige Komponente – Genuss – nicht ausleben. Ohne Genuss wird es dir schwer fallen Hunger- und Sättigung zu spüren. Dir wird die Achtsamkeit während des Essens fehlen und du wirst keine Freude an deinen Mahlzeiten haben, sondern sie immer noch mit Furcht angehen.
Wann also ist deine Ernährung ausgeglichen?
Statt jede Mahlzeit perfekt zu gestalten, an alles zu denken und Nährwerte zu vergleichen, um die beste Wahl zu treffen, solltest du für jede einzelne Mahlzeit deiner Inuition vertrauen. Du wirst, wenn du auf deinen Körper hörst, intuitiv die richtige Wahl treffen.
Über einen längeren Zeitraum wie eine Woche oder sogar ein Monat wirst du sehen, dass dein Essverhalten ausgeglichen sein wird. Mal isst du mehr Kohlenhydrate, weil du mehr Energie brauchst. Vielleicht hast du gerade deine Periode und greifst zur Schokolade. Dafür isst du eine Woche später Gemüse, weil es dir richtig gut schmeckt und du darauf hungrig warst.
Langfristig gesehen, wird der Schokoriegel gar nicht auffallen. Wir sind leider von Diäten und der Gesellschaft darauf konditioniert worden diesen einen Schokoriegel unseren ganzen Tag “kaputt” machen zu lassen. Du bist kein ungesunder Esser, wenn du ab und zu Spaßessen zulässt.
Lebe im Moment, aber lass das große Ganze nicht aus den Augen
Dein Leben soll Spaß machen. Lass dich also nicht einschränken, wenn es um Lebensmittel geht, die dir zuvor als verboten erklärt wurden. Wenn du deine Körpersignale richtig liest wirst du über lange Sicht ein ausgeglichenes Essverhalten haben. Schließe also Frieden mit Essen, bring den Genuss in dein Leben und höre auf deinen Körper.